Fluch

Ein Fluch ist ein Spruch, der auf magische Weise einer Person Unglück bringen soll, zum Beispiel aus Gründen der Rache. In diesem Sinne ist ein Fluch das Gegenteil eines Segens. Der Fluch ist auch das Resultat dieser Handlung: auf der verfluchten Person liegt dann ein Fluch.

Der Begriff Fluch bezeichnet in der Religion das Aussprechen einer bösemeinenden Formel. Der Fluch ist mit Gebärden verbunden, die das bösemeinende Wirken eines Geistes symbolisieren und bewirken sollen.

Ein Fluch wurde früher oft auch als Ursache eines Übels angenommen.

In diesem Sinne kommen Flüche oft im Märchen vor. Sie können oft nicht aufgehoben, sondern nur gemildert werden, wie bei Dornröschen. Ein Fluch kann von Zauberwesen ausgesprochen werden, aber auch von einfachen Menschen. Ein Fluch kann lange Zeit wirken, er kann ausgesprochen werden, ohne dass die verfluchte Person anwesend ist, oder er wird der betreffenden Person direkt gesagt. Wesentlich für den Fluch ist die Verwendung einer Fluchformel, eines ritualisierten Ausspruchs, manchmal begleitet von magischen Handlungen. Im Märchen kommen Flüche oft als Verwünschungen vor, bei denen das Opfer zum Beispiel seine Körpergestalt oder andere Eigenschaften ändert (Beispiele: Verlust des Gedächtnisses, Änderung des Charakters, Schlaf, Verwandlung zu Stein oder in ein Tier, Tod).

Auf Grund psychischer Eigenschaften kann ein Mensch durch einen Fluch, der auf ihm liegt, tatsächlich beeinflusst werden, ähnlich wie beim Voodoo-Zauber.

Auch Fälle von Besessenheit werden häufig, allerdings fälschlich, da andere Ursachen, mit Flüchen in Verbindung gebracht.

Im weiteren Sinne ist ein Fluch das Ergebnis einer schlechten Handlung oder eines Naturereignisses: „der Fluch der schlechten Tat”. Wobei diese Interpretation allerdings mit einer Art von „Magie” wenig bis höchstens „mittelbar” zu tun hat.

Außerdem wird der Fluch als Schimpfwort verwendet: „Verflucht seist du”, „Geh zum Teufel!”, „Fahr zur Hölle”, „Verdammt, was ist das hier für eine Sauerei!”

Umgekehrt werden Schimpfwörter oft in Flüchen verwendet: „Verdammter Penner!”, „Verfluchter Schweinepriester!”, „Hol' Dich der Teufel, Du Sau!”, „soll der Satan dich holen, rothaarige Ausgeburt der Hölle”.

Ein christlicher Erklärungsansatz geht davon aus, dass Flüche als magische Methoden negative Wünsche darstellen, die zu einem gewissen Zeitpunkt durch höllische Geistwesen ausgeführt werden, indem sie diese Nachkommen umlagern oder besessen machen bzw. Umstände so herbeiführen bzw. ausnutzen, dass der Fluchinhalt sich immer wiederholt. Flüche können auf Einzelpersonen, Familien, Gruppen, Nationen, Staaten usw. lasten und jeden nur denkbaren Inhalt haben. Im Namen Jesu Christi können sie gebrochen und entmachtet werden und die ausführenden argen Geister vertrieben werden.